Das vergangene Jahr war vollgepackt mit richtungsweisenden Höhen und „Hoffentlich sehen wir sie nie wieder“-Tiefen.
Als Justin Guarini von American Idol, Beyonce Knowles von Austin Powers und die Pop-Diva Whitney Houston ihre Haarpracht zur Schau stellten, zückten wir unsere Zupfkämme.
Wir zogen die Krawatten unserer Väter an, wie die Punk-Pop-Priesterin Avril Lavigne. Wir ließen unsere Glätteisen heiß laufen, wie Chelsea Clinton.
Wir beschlossen, dass es immer noch hip war, beim Militär-Look zu bleiben. Wir trugen Stiletto-Absätze mit spitzen Zehen, aber auch runde Zehen waren schick. Wir entschieden uns für gerüschte, romantische Blusen und beschworen unsere innere Laura Ingalls Wilder herauf und sprangen auf den Prärie-Look-Zug auf. Wir entschieden uns für klobige, gemütliche Pullover und superlange Schals.
Ob wir sie mochten oder nicht, wir behielten die Modetrends im Auge, und während einige bereits vom Stilradar verschwunden sind (Türkis, weiße Pumps, Unterwäsche), bleiben andere in der Nähe (Newsboy-Hüte, Hobo-Taschen, geschrumpfte Blazer).
Hier ist ein Rückblick auf die Art und Weise, wie wir uns trugen:
Fürsorglicher Abschied: Die Modewelt erlebte den Ruhestand und den Tod einiger ihrer größten Errungenschaften.
„Ich habe für meinen Beruf und durch meinen Beruf gelebt“, sagte Yves Saint Laurent bei seinem Rücktritt nach fast 50 Jahren in der Modebranche im Januar. „Ich möchte Ihnen allen danken, dass Sie meinen Shows treu waren, dass Sie mich unterstützt, verstanden und geliebt haben.“
Oscar de la Renta verbeugte sich im Juli zum letzten Mal auf dem Balmain-Couture-Laufsteg. Der legendäre Designer Bill Blass verstarb am 12. Juni.
Baretts und Hüte: Das Roots-Barett – von den US-Athleten bei der Eröffnungsfeier getragen – wurde zum heißesten Teil dieser Spiele. Die Käufer standen in aller Herrgottsfrühe Schlange, um eine zu kaufen.
Die Köpfe waren mit Hüten bedeckt, von Baskenmützen und Newsboys bis hin zu breitkrempigen Schlapphüten und Kangols. Jennifer Lopez, Britney Spears, Cameron Diaz, Christina Aguilera und Gwyneth Paltrow waren die Vorreiter.
Neue Looks: Chelsea Clinton verblüffte die Paparazzi mit glattem Haar und starkem Augen-Make-up, als sie bei der Frühjahr/Sommer-Show von Versace neben Paltrow und Madonna in der ersten Reihe saß.
In der Zwischenzeit löste CNN-Kommentatorin Greta Van Susteren selbst einen kleinen Medienzirkus aus, als sie mit einer neuen Augenklappe im Fernsehen erschien.
Große Verlierer: Chanel-Designer Karl Lagerfeld nahm mit einer maßgeschneiderten Diät 96 Pfund ab, und die Schauspielerinnen Brittany Murphy, Christina Ricci, Jennifer Connelly und Renee Zellweger wurden erschreckend dünn.
Doch zur Freude vieler Nicht-Models/Schauspielerinnen erwies sich größer als besser. Filme („My Big, Fat Greek Wedding“, „Real Women Have Curves“), Fernsehsendungen („Anna Nicole“, „Less Than Perfect“) und Broadway-Hits („Hairspray“) sowie ein neues Plus-Size-Magazin, Grace.
Best dressed: Halle Berrys Oscar-Kleid, eine außergewöhnliche Nummer von Elie Saab, war so denkwürdig wie ihre Rede als beste Schauspielerin.
Kim Cattralls apricotfarbenes Kleid aus mattem Jersey von Eric Gaskin war ein Gewinner der Golden Globes.
Debra Messing punktete immer wieder – in einem Oscar de la Renta-Ballkleid bei den Golden Globes, in einem schwarzen Spitzenkleid von Michael Kors bei den Emmys, in einem weißen Alexander McQueen bei den VH1/Vogue Awards.
„Sex and the City“-Kolleginnen Sarah Jessica Parker in einem weißen Narciso Rodriguez-Kleid mit Empire-Taille bei der Premiere ihrer TV-Show und Cynthia Nixon in Chaiken bei den Emmys zeigten, dass Schwangerschaft sexy ist.
Oprah Winfrey begeisterte das Publikum in ihrem Bradley Bayou Emmy-Kleid mit Korsett.
Accessoires: Die Frauen waren verrückt nach der Hobo Bag von YSL, die in Paris und London an einem Tag ausverkauft war.
Winona Ryder versuchte, Stirnbänder für kleine Mädchen unschuldig aussehen zu lassen, während sie wegen Ladendiebstahls vor Gericht stand.
Der Teenie-Popstar Lavigne ließ Mädchen die Schränke der Männer nach Krawatten durchsuchen.
Smith führte mit ihrer geliebten Sugar Pie den Trend zum kleinen Hund als Accessoire an, während andere – von Natalie Portman bis zu Reese Witherspoons „Legally Blonde“-Darstellerin Elle Woods – Hündchen in ihren Handtaschen trugen.
Groß war definitiv besser, wenn es um Schmuck ging. Winzige Ohrstecker wurden durch lange, dünne, baumelnde Ohrringe oder perlenbesetzte Kronleuchter ersetzt. Knowles machte einen riesigen goldenen Reif-Ohrring in „Austin Powers: Goldmember“
Haare: Die Haarfarbe des Jahres war Pink – Kelly Osborne trug sie bei „The Osbournes“, Jennifer Garner bei „Alias“, Nikki McKibbin bei „American Idol“ und Pop-Prinzessin Pink gemischt mit Blond.
Für die Männer,
„Today“-Moderator Matt Lauer kam mit einer super-geschorenen Militärfrisur zur Arbeit, über deren Vorzüge die Zuschauer geteilter Meinung waren. Lauer sagt, der Kurzhaarschnitt sei ein Präventivschlag gegen seine dünner werdenden Haare gewesen.
Dann gab es diejenigen, die überhaupt keine Haare hatten. Michael Rosenbaum aus Smallville spielt Lex Luthor mit Glatze, Vin Diesel ließ sich für „XXX“ den Kopf rasieren, Mathew St. Patrick war bei „Six Feet Under“ haarlos und „The Shield“-Star Michael Chiklis war glatt wie ein Spielball.
Es gab aber auch einige Schauspieler, die sich eine Menge Gesichtshaar wachsen ließen. Brad Pitt schaffte es, inmitten der Gestrüppigkeit sexy zu bleiben. Antonio Banderas, Tom Cruise, Ethan Hawke und Russell Crowe ließen ihre Rasierapparate zu Hause.
Goldenes Strahlen: Die Bräune war zurück – man denke an Donatella Versace, Jennifer Lopez, Donna Karan. Aber in diesem Jahr hörten die Leute endlich auf die Hautpflegewarnungen und standen Schlange, um sonnenlose Bräune aufzusprühen.
Neue Tiefpunkte: Low-Rise-Jeans sind in diesem Jahr wirklich, wirklich, wirklich niedrig geworden. Von Spears angepriesen, wurden spitze Tangas zum Modestatement.
Baby großziehen: Mit Müttern wie Parker, Kate Moss, Elizabeth Hurley und Posh Spice, die in diesem Jahr ihr Kind zur Welt brachten, wurde die Schwangerschaft zum Modetrend.