Hintergrund: Die Diastematomyelie ist eine Form des Dysraphismus mit einem doppelten oder bifidalen Rückenmark, das durch ein knöchernes Septum getrennt ist. Dieser Defekt tritt häufig zusammen mit anderen Entwicklungsstörungen des Schädels oder der atlanto-okzipitalen Verbindung auf. Der Verlauf kann gutartig oder aggressiv sein. 2.

Fallberichte: Wir beschreiben zwei Patientinnen, die in den Jahren 2004 – 2009 in der Rehabilitationsklinik und der orthopädischen Abteilung der Medizinischen Universität Lublin behandelt wurden. Bei der ersten Patientin wurde im Alter von 20 Jahren eine Diastematomyelie auf der Ebene L3 und eine Spina bifida occulta auf der Ebene L1 – S5 und am C1-Bogen diagnostiziert. Bei dem anderen Patienten wurde im Alter von 14 Jahren eine Diastematomyelie auf der Höhe von L3 und eine Spondylolisthesis auf der Höhe von L5-S1 festgestellt. Ursprünglich wurden beide Patienten wegen lumbosakraler radikulärer Syndrome behandelt. Die Physiotherapie verstärkte die Schmerzen. Bei dem Patienten mit Diastematomyelie und Spondylolisthesis L5-S1 wurde im Alter von 16 Jahren eine Stabilisierung des Segments L5-S1 durchgeführt. Die Schmerzen verschwanden nach der Operation. Der andere Patient wurde angewiesen, die Rehabilitation abzubrechen, einen ausgewogenen Lebensstil zu führen und auf körperliche Arbeit zu verzichten, wodurch die Schmerzen verschwanden.

Diskussion: Der Umgang mit einem Patienten mit Diastematomyelie erfordert Umsicht. Die Diagnose dieses Defekts erfordert eine gründliche Ursachenanalyse der vorliegenden Anzeichen und Symptome einer Wirbelsäulenfehlfunktion. Die Behandlung sollte von der lokalen Schmerzintensität (die oft nicht direkt mit der Störung zusammenhängt) und dem Grad der neurologischen Funktionsstörung abhängen. 5.

Schlussfolgerungen: 1. Eine gründliche klinische Beurteilung mit Bildgebung der Wirbelsäule vor einer elektiven Operation bei Skoliose und anderen Wirbelsäulendeformitäten sollte ein Standardverfahren sein, um Komplikationen zu vermeiden. 2. Die Behandlung der Diastematomyelie sollte von der Intensität der lokalen Schmerzen und dem Ausmaß der neurologischen Funktionsstörung abhängen. 3. Eine breit angelegte Rehabilitation ist nicht immer wirksam und verstärkt oft die Schmerzen und/oder neurologischen Beschwerden.

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