Das trübe, braune Wasser des Rheins verschwimmt schnell mit den grünen Stahlkonstruktionen der Hohenzollernbrücke, wenn sich Ihr Zug dem Kölner Hauptbahnhof nähert. Vielleicht haben Sie schon einen Blick auf die Altstadt erhascht, die sich über den Fluss spannt, oder auf den majestätischen Dom gleich dahinter. Mit quietschenden Bremsen kommt der ICE zum Stehen, und Sie steigen auf dem überfüllten, belebten Bahnsteig aus.

Sie bahnen sich einen Weg durch die Menschenmenge, steigen die Treppe hinunter und folgen den Schildern zum Ausgang. Durch die Glastüren gelangen Sie auf einen kleinen Platz, auf dem sich Ihnen der atemberaubendste Anblick bietet, den man sich vorstellen kann: die 157 Meter hohen Türme der größten gotischen Kathedrale Nordeuropas, des Kölner Doms. Er hat die größte Fassade aller Kirchen der Welt, eine Tatsache, die oft unbemerkt bleibt.

Deutschland beherbergt zahllose großartige Sehenswürdigkeiten, auch wenn vielleicht nicht alle so bekannt sind wie einige der anderen bemerkenswerten Attraktionen Europas, wie der Eiffelturm in Paris, das Kolosseum in Rom und Big Ben in London. Während das Vereinigte Königreich, Italien und Frankreich die beliebtesten Reiseziele amerikanischer Touristen in Europa sind, liegt Deutschland in Bezug auf die Gesamtbeliebtheit auf einem sehr beeindruckenden vierten Platz. Da Sie nun hier in Deutschland leben, sollten Sie auf jeden Fall das Beste aus Ihrer Reise machen und einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen.


Kölner Dom

Der Kölner Dom ist wirklich spektakulär. Alles beginnt mit dem unglaublichen Blick, wenn Touristen den Hauptbahnhof verlassen. Der Dom ragt mit seinen Strebepfeilern und Fialen in die Höhe und zieht die Blicke auf sich.

Der Bau des Doms begann 1248 und wurde 1880 fertiggestellt. Er ist zum beliebtesten Wahrzeichen Deutschlands geworden und zieht täglich über 20.000 Besucher an. Die Kölner sind zu Recht stolz auf ihre beeindruckende Kathedrale, und sie wird als Symbol für praktisch alles in der Stadt verwendet, vom Kölsch bis zur örtlichen Fußballmannschaft.

Die beste Zeit für einen Besuch ist früh am Morgen, bevor die Menschenmassen ankommen. Es ist möglich, die Glockentürme bis zu einer Aussichtsplattform in 98 Metern Höhe zu besteigen. Allerdings muss man sich darauf einstellen, dass man 509 Steinstufen auf einer engen Wendeltreppe erklimmen muss. Die Namen und Botschaften zahlloser Verliebter sind auf beiden Seiten der Stufen in das Mauerwerk geätzt und bieten eine interessante Lektüre während der langen Pausen, in denen die Besucher hinabsteigen können. Es kann eng werden, vor allem, wenn sich „größere“ Touristen hindurchzwängen. Auch wenn es anstrengend und nervig werden kann (vor allem, wenn die Menge an Menschen auf der Treppe groß ist), lohnt sich der Blick über Köln und den Rhein.

Brandenburger Tor

Auf den ersten Blick mag das Brandenburger Tor nicht sonderlich beeindruckend wirken. Seine Größe ist nicht allzu beeindruckend, vor allem wenn man es mit ähnlichen Wahrzeichen wie dem Arc de Triomphe in Paris vergleicht. Dennoch ist es aufgrund seiner Geschichte sehr bemerkenswert, denn es war Schauplatz zahlreicher historischer Ereignisse.

Das Tor wurde 1791 zur Zeit Friedrich Wilhelms II. fertiggestellt, um den Frieden zu repräsentieren. Napoleon nutzte es 1806 für eine Triumphfeier, und sowjetische Soldaten tanzten am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 davor.Brandenburger Tor

Im Krieg schwer beschädigt, wurde es in der Grenzzone zwischen Ost- und West-Berlin isoliert zurückgelassen. Obwohl sich beide Regierungen an der Wiederherstellung beteiligten, blieb das Tor ein Symbol der Teilung. Es war weiterhin Schauplatz historischer Ereignisse, darunter Reagans berühmte Rede „Reißt diese Mauer nieder“. Zum Symbol der Freiheit wurde das Brandenburger Tor schließlich 1989, als die Berliner Mauer rund um das Tor systematisch niedergerissen wurde.

Früher konnte der Verkehr ungehindert unter dem Tor durchfahren, doch heute ist der Pariser Platz, direkt davor, zur Fußgängerzone geworden. Auf diesem stimmungsvollen kleinen Platz ist immer etwas los, von Protesten bis zu Konzerten. Er sollte bei jedem Berlin-Besuch auf jeden Fall auf dem Programm stehen. Heute ist das Brandenburger Tor sogar noch weiter renoviert worden und es gibt nur noch wenige Spuren seiner turbulenten Vergangenheit.

Fernsehturm in Berlin

Fernsehturn

Während Sie durch das Zentrum Berlins schlendern und die Flohmärkte, Museen und Cafés genießen, wird Ihnen ein Wahrzeichen nie entgehen: der Fernsehturm. Er befindet sich in der Nähe des Alexanderplatzes im Herzen des alten Ostberlins und wurde zwischen 1965 und 1969 erbaut. Neben dem Brandenburger Tor ist er eines der wichtigsten Wahrzeichen Berlins.

Er ist 368 Meter hoch und ein guter Orientierungspunkt, wenn man sich verlaufen hat. Es ist möglich, den Fernsehturm für etwa 12 € zu einer Aussichtsplattform und einem Drehrestaurant zu besteigen (er dreht sich einmal alle 30 Minuten). Wenn Sie den Blick über die Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt schweifen lassen, werden Sie sich wie auf dem Gipfel der Welt fühlen.

Die Behörden der Deutschen Demokratischen Republik errichteten den Fernsehturm als Symbol für Stärke und Entschlossenheit. Die Berliner werden Ihnen aber immer gerne einen alten Witz über die große Schwäche des Turms erzählen. Wenn das Sonnenlicht von der Stahlkuppel reflektiert wird, sieht sie normalerweise wie ein Kreuz aus, ein Phänomen, das später als „Rache des Papstes“ bezeichnet wurde.

Reichstag

Im Hintergrund der Nachrichten, die sich mit der Finanzkrise in Europa befassen, ist der Reichstag ein weiteres bemerkenswertes historisches Wahrzeichen in Deutschland. Berühmtheit erlangte er im Februar 1933, als er unter umstrittenen Umständen in Brand geriet, ein Schlüsselereignis für die Entstehung des nationalsozialistischen Deutschlands.

Die Rote Armee machte das Gebäude wegen seiner historischen Bedeutung zu ihrem Hauptziel während der Schlacht um Berlin im Jahr 1945, und Besucher können immer noch sowjetische Graffiti an den Wänden und auf dem Dach sehen. Heute ist das Gebäude gründlich renoviert und rekonstruiert worden, um die immensen Kriegsschäden zu beheben.Reichstag

Das Projekt wurde von dem Architekten Normal Foster geleitet und gipfelte in der Installation einer riesigen Glaskuppel auf dem Dach des Gebäudes. Es hat sich schnell zur zweitbeliebtesten Attraktion in Deutschland entwickelt, weshalb Besucher am besten früh kommen sollten. In den warmen Sommermonaten können die Warteschlangen recht lang werden, eine unangenehme Erfahrung. Sobald Sie den Reichstag betreten haben (der Eintritt ist frei), steigen Sie auf einem Rundweg zur Spitze der Kuppel hinauf. Die Aussicht über das Regierungsviertel und den Rest Berlins ist beeindruckend und trotz der langen Wartezeiten ein lohnendes Erlebnis.

Zeche Zollverein

Die Zeche Zollverein oder der Industriekomplex Zollverein ist ein UNESCO-Welterbe in der westdeutschen Stadt Essen. Für alle, die sich für die europäische Industriegeschichte interessieren, ist dies der beste Ort für einen Besuch.

Die Zeche und die Kokerei wurden 1986 bzw. 1993 geschlossen, bevor das Gelände 2001 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die gesamte Anlage ist leicht mit dem Auto zu erreichen und verfügt über einen eigenen Regionalbahnhof. Machen Sie sich auf einen anstrengenden Spaziergang gefasst – die Zeche Zollverein ist ein riesiges industrielles Labyrinth voller Förderbänder, kupferfarbener Fördertürme und Gehwege.ZecheZollverein

Wenn Sie durch die düsteren, verlassenen Gebäude und die von Unkraut überwucherten Bahngleise gehen, können Sie nicht anders, als sich zu fragen, wie dieser Ort in seiner Blütezeit ausgesehen haben muss, als über 7.000 Arbeiter Kohle aus den verschiedenen Schächten förderten. Heute stehen die röhrenden Schornsteine still, und in den alten Werkshallen haben Cafés ihren Platz gefunden. Zahllose Restaurants beherbergen hungrige Touristen, und inmitten der Maschinen wurde ein Freibad errichtet.

Der Komplex ist wirklich ein würdiges Denkmal für die deutschen Bergleute, die in ihrer dunklen, unterirdischen Welt unter schrecklichen Bedingungen kämpften. Obwohl sie düster und unglamourös ist, bleibt die Zeche Zollverein eines der bedeutungsvollsten und wichtigsten Denkmäler Deutschlands, ein bleibendes Symbol für das industrielle Erbe Europas.

Autorenprofil: Seamus Murphy schreibt für Trenditionst.

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