Theodore H. White, mit vollem Namen Theodore Harold White, (geb. 6. Mai 1915, Boston, Massachusetts, U.S.)-gest. 15. Mai 1986, New York, New York), amerikanischer Journalist, Historiker und Romanautor, bekannt für seine scharfsinnigen und spannenden Berichte über die Präsidentschaftswahlen 1960 und 1964.
Der Sohn eines Anwalts wuchs in Boston auf und machte 1932 seinen Abschluss an der Boston Latin School. Nach seinem Abschluss in Harvard 1938 war er einer der ersten Auslandskorrespondenten des Time Magazins und war von 1939 bis 1945 in Ostasien stationiert. Anschließend arbeitete er als Europa-Korrespondent für die Overseas News Agency (1948-50) und für The Reporter (1950-53). Mit diesem umfassenden Hintergrund in der Analyse anderer Kulturen war White gut gerüstet, um sich in The Making of the President, 1960 (1961) und The Making of the President, 1964 (1965) mit der amerikanischen Szene auseinanderzusetzen. Diese Bücher, die als Standardwerke über Präsidentschaftswahlen gelten, präsentieren ihre Themen, indem sie Ereignisse intelligent nebeneinander stellen und Politiker als Persönlichkeiten und nicht als Symbole behandeln.
Whites intimer journalistischer Stil, der sowohl Kritiker als auch Befürworter hatte, hatte großen Einfluss auf die Wahlkampfberichterstattung. Für The Making of the President, 1960, erhielt er 1962 den Pulitzer-Preis für allgemeine Sachbücher; er wurde auch für sein Exklusivinterview mit Jacqueline Kennedy nach der Ermordung ihres Mannes gefeiert, in dem White die kurzlebige Präsidentschaft von John F. Kennedy mit der Legende von Camelot verglich. In späteren Büchern analysierte White die Wahlen von 1968 und 1972.
White war Co-Autor (mit Annalee Jacoby) von Thunder Out of China (1946) und schrieb außerdem Fire in the Ashes (1953), The Mountain Road (1958), Breach of Faith: The Fall of Richard Nixon (1975), das autobiografische In Search of History: A Personal Adventure (1978) und America in Search of Itself: The Making of the President, 1956-1980 (1982). Seine Bücher vermitteln eine echte Begeisterung für die amerikanischen Institutionen und die Politik.