Sie sind vielleicht ein wenig überrascht, dass ich als Spezialist für Zeitmanagement und insbesondere als „Zeitdoktor“ einen Artikel mit dem Titel „Sind Sie vom Zeitmanagement besessen“ geschrieben habe. Nun, meiner Meinung nach schon.
Zeitmanagement ist zweifellos eine sehr gute Sache, aber es gibt Situationen, in denen die Menschen dazu neigen, die Idee, die Zeit sinnvoll zu nutzen, auf die Spitze zu treiben. In diesem Fall geht das eigentliche Ziel des Zeitmanagements in der Hektik und dem Drang, zu viel in zu wenig Zeit unterzubringen, verloren. Das Ergebnis ist, dass der Prozess des Zeitmanagements aufhört, eine Hilfe zu sein, und stattdessen zu einem ernsthaften Hindernis wird.
Zeitmanagement ist eine sehr gute Sache, aber manche Menschen neigen dazu, den klugen Umgang mit der Zeit auf die Spitze zu treiben.
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Es gibt einige frühe Warnzeichen dafür, dass Sie beginnen, Ihr Zeitmanagement zu missbrauchen, anstatt es zum besten Vorteil zu nutzen:
Sie machen viel Multitasking – eigentlich die ganze Zeit
In der heutigen Welt ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen mehr als eine Aufgabe gleichzeitig erledigen. Das ist völlig in Ordnung, solange die Aufgaben gleichzeitig erledigt werden können, ohne großen Stress zu verursachen. Es ist zum Beispiel möglich, an einer Telefonkonferenz teilzunehmen und gleichzeitig Sofortnachrichten an den Moderator der Konferenz zu senden. Die beiden Tätigkeiten lassen sich eigentlich problemlos miteinander verbinden.
Viele Menschen versuchen jedoch, zwei oder mehr arbeitsintensive Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Das kann zu großen inneren Konflikten führen und sich möglicherweise negativ auf die Qualität aller beteiligten Aufgaben auswirken. Mit anderen Worten: Anstatt eine Aufgabe gut zu erledigen, hat man zwei Aufgaben, die zwar erledigt werden können, aber kaum akzeptabel sind.
Einige Menschen können mit dem Multitasking nicht aufhören, auch wenn es nicht notwendig ist. Der Gedanke dahinter ist, dass es durch das Multitasking leichter wird, alle Aufgaben zu erledigen, die derzeit auf der Tagesordnung stehen, und sich eine wohlverdiente Auszeit zu gönnen. Leider kommen Menschen, die vom Multitasking besessen sind, um ihre Zeit zu managen, nie dazu, sich eine Auszeit zu gönnen. Stattdessen beenden sie eine Reihe von Projekten und suchen sofort nach einer anderen Reihe von Projekten, die sie sofort erledigen können.
Ein begrenztes Multitasking von einfachen Aufgaben als Teil des Zeitmanagements ist in Ordnung, vorausgesetzt, das Instrument wird mit Weisheit und Umsicht eingesetzt. Wenn es zum Selbstzweck wird und nicht mehr als Mittel zur Erreichung eines Ziels dient, ist es an der Zeit, einen Schritt zurückzutreten und die Situation neu zu bewerten.
Menschen, die davon besessen sind, ihre Zeit mit Multitasking zu managen, kommen nie dazu, sich eine Auszeit zu gönnen
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Sie fühlen sich schuldig, wenn Sie etwas nicht tun
Schuldgefühle können ein wirksames Mittel sein, wenn es darum geht, uns auf Kurs zu halten. Schuldgefühle, wenn es keinen Grund gibt, sich schuldig zu fühlen, sind jedoch eine ganz andere Sache. Wenn sich Schuldgefühle in den Zeitmanagementprozess einschleichen, ist dies in der Regel ein Anzeichen dafür, dass die betreffende Person auf einer gewissen Ebene zu glauben begonnen hat, dass sie ihre Zeit nicht gut verwaltet, wenn sie nicht aktiv mit einer Aufgabe beschäftigt ist.
Es ist zwar wichtig, sich rechtzeitig um notwendige Aufgaben zu kümmern, aber der Mensch braucht auch Zeit, um sich einfach zu entspannen und neue Energie zu tanken. So gesehen ist es ein Verstoß gegen ein gutes Zeitmanagement, wenn man keine Zeit für Ruhe und Erholung einplant. Indem Sie Ihrem Geist und Ihrem Körper das vorenthalten, was er braucht, um gesund zu sein, machen Sie den Zweck des Zeitmanagements zunichte und bereiten sich auf einen späteren Sturz vor.
Auch wenn es wichtig ist, Aufgaben rechtzeitig zu erledigen, brauchen Sie Zeit, um sich zu entspannen und neue Energie zu tanken
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Sie werden überkritisch gegenüber anderen, die nicht so handeln wie Sie
Eine der Methoden, mit denen viele Menschen ihre Handlungen bewerten, besteht darin, sie mit dem zu vergleichen, was andere Menschen tun. Denn wenn andere die gleichen Ansätze und Methoden für das Zeitmanagement anwenden wie wir, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Wenn andere jedoch Dinge anders machen als wir und wir sofort annehmen, dass sie falsch und wir richtig liegen, ist etwas mit unserem Zeitmanagement schief gelaufen.
Jeder Mensch bringt unterschiedliche Talente und Fähigkeiten für eine bestimmte Aufgabe mit. Das bedeutet, dass es in der Tat mehr als einen richtigen Ansatz geben kann, wenn man dieselben Aufgaben oder Projekte in Angriff nimmt. Menschen, die ein ausgewogenes Zeitmanagement betreiben, sind sich dessen bewusst und begrüßen vielleicht sogar die Gelegenheit, etwas Neues zu lernen. Wer jedoch davon ausgeht, dass sein Weg der einzig richtige ist, gerät sofort in die Defensive und bemängelt so viele Aspekte der alternativen Methode wie möglich.
Auch diese negative Sichtweise entspricht nicht den wahren Grundsätzen des Zeitmanagements. Diese Denkweise macht es nicht nur unmöglich, sich auf neue Wege der Aufgabenbewältigung einzulassen und möglicherweise Zeit zu sparen, sie kann auch für alle Beteiligten eine Menge Stress und Reibung verursachen. Das Ergebnis ist, dass die Fähigkeit aller Beteiligten, ihre Zeit effektiv zu verwalten, beeinträchtigt wird und niemand so schnell vorankommt, wie es der Fall wäre, wenn alle Beteiligten versuchen würden, voneinander zu lernen.
Werden Sie nicht so besessen vom Zeitmanagement, dass Sie alles Gute, das Sie durch die Änderung Ihrer Gewohnheiten erreicht haben, wieder zunichte machen
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Das Fazit ist, dass man so besessen vom Zeitmanagement werden kann, dass man anfängt, alles Gute, das man geschaffen hat, wieder zunichte zu machen und sich selbst in eine Lage zu bringen, in der man eher scheitern wird. Wenn das passiert, sind Sie vielleicht schlechter dran, als wenn Sie überhaupt keine strukturierte Zeiteinteilung vorgenommen hätten.