Die Bildung von Biofilmen auf abiotischen Oberflächen in Verarbeitungsbetrieben für Frischwaren könnte eine Rolle bei lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen spielen, indem sie schützende Mikronischen für pathogene Bakterien bildet. Unsere frühere Studie hat gezeigt, dass ein Stamm von Ralstonia insidiosa, der aus einem Verarbeitungsbetrieb für Frischwaren isoliert wurde, die Aufnahme von Escherichia coli O15:H7 in Biofilme unter verschiedenen Umweltbedingungen fördern kann. Diese Ergebnisse gaben Anlass zu der Sorge, dass R. insidiosa in der Lage sein könnte, andere lebensmittelbedingte Krankheitserreger aufzunehmen und deren Überleben und Wachstum in Biofilmen zu fördern. Um diese Hypothese zu testen, wurden 6 Stämme von Shiga-Toxin produzierenden E. coli, 2 Stämme von Salmonella und 6 Stämme von Listeria monocytogenes auf die Bildung von Biofilmen aus zwei Arten mit R. insidiosa untersucht. Bei 7 der 14 R. insidiosa-Pathogen-Kombinationen wurde ein signifikanter Anstieg der Biomassebildung beobachtet, während bei 12 der 14 R. insidiosa-Pathogen-Kombinationen ein signifikant erhöhter Einbau von pathogenen Zellen in Biofilme festgestellt wurde. Die synergistischen Wechselwirkungen zwischen R. insidiosa und den getesteten lebensmittelbedingten Krankheitserregern scheinen von einem engen zellulären Kontakt zwischen den beiden Stämmen abhängig zu sein. Insgesamt zeigte diese Studie, dass R. insidiosa die Inkorporation von Biofilmen verschiedener Arten lebensmittelbedingter pathogener Bakterien fördern kann und als Brückenbakterium für die Biofilmbildung in verschiedenen Umgebungen der Lebensmittelverarbeitung betrachtet werden sollte.