Umweltpolitische Maßnahmen verbinden in der Regel die Festlegung eines Ziels mit einigen Mitteln zur Erreichung dieses Ziels. Dieses Kapitel befasst sich ausschließlich mit der zweiten Komponente, den Mitteln – den „Instrumenten“ – der Umweltpolitik, und betrachtet insbesondere die weltweiten Erfahrungen mit der relativ neuen Art wirtschaftlicher Anreiz- oder marktbasierter Politikinstrumente. Ich definiere diese Instrumente im weitesten Sinne und unterteile sie in vier Kategorien: Abgabensysteme, handelbare Genehmigungen, Verringerung von Marktfriktionen und Abbau von staatlichen Subventionen. Zu den Abgabensystemen zähle ich Abwassergebühren, Pfandrückerstattungssysteme, Benutzungsgebühren, Steuern auf Versicherungsprämien, Verkaufssteuern, Verwaltungsgebühren und Steuerdifferenzierung. Bei den handelbaren Genehmigungssystemen betrachte ich sowohl Kreditprogramme als auch Cap-and-Trade-Systeme. Unter der Überschrift Verringerung der Marktfriktionen untersuche ich die Schaffung von Märkten, Haftungsregeln und Informationsprogramme. Unter der Überschrift Verringerung staatlicher Subventionen schließlich gehe ich auf eine Reihe spezifischer Beispiele aus der ganzen Welt ein. Durch die weit gefasste Definition von marktbasierten Instrumenten habe ich ein weites Netz für diese Überprüfung von Anwendungen ausgeworfen. Infolgedessen ist der Bericht sehr umfangreich. Es soll jedoch nicht der Eindruck entstehen, dass marktwirtschaftliche Instrumente den konventionellen, auf Befehl und Kontrolle beruhenden Ansatz des Umweltschutzes ersetzt haben oder auch nur annähernd ersetzen könnten. Selbst dort, wo diese Ansätze in ihrer reinsten Form und mit einigem Erfolg angewandt wurden, wie z. B. im Falle der Systeme mit handelbaren Genehmigungen in den Vereinigten Staaten, haben sie nicht immer die erwarteten Ergebnisse erzielt. Im letzten Teil des Kapitels stelle ich die Frage, welche Lehren aus unseren Erfahrungen gezogen werden können. Dabei gehe ich insbesondere auf normative Lehren für die Gestaltung und Umsetzung, die Analyse künftiger und bereits eingeführter Systeme und die Ermittlung neuer Anwendungen ein.