Die Rückenmarkstimulation (SCS) hat sich als sichere und wirksame Behandlung für chronische Schmerzen verschiedener Ätiologien erwiesen. Eine neuere technologische Entwicklung in Form der 10-kHz-Hochfrequenz-SCS bietet eine klinisch und statistisch signifikant bessere Schmerzlinderung bei chronischen Rücken- und Beinschmerzen im Vergleich zur herkömmlichen niederfrequenten, auf Parästhesie basierenden SCS. Diese 10-kHz-Hochfrequenz-SCS wird derzeit auch für andere chronische Schmerzsyndrome untersucht, z. B. für Schmerzen in den oberen Extremitäten und im Nacken sowie für periphere Polyneuropathie. Die verfügbaren klinischen Daten deuten darauf hin, dass chronische Schmerzen, die auf andere Behandlungsmöglichkeiten nicht ansprechen, gut auf diese Therapie ansprechen und es den Patienten ermöglichen, ihre Funktionalität wiederzuerlangen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Die Therapie zeichnet sich durch einen einfachen SCS-Implantationsalgorithmus aus, ohne dass ein Test auf Parästhesien mit Risiken und Nebenwirkungen erforderlich ist, wie sie bei herkömmlichen SCS auftreten. Während die Art des zugrunde liegenden Mechanismus, durch den die 10-kHz-Hochfrequenz-SCS eine derartige Schmerzlinderung bewirkt, unklar ist, deuten mehrere präklinische und klinische Studien, die auf internationalen Tagungen vorgestellt wurden, auf einige unterschiedliche Mechanismen der Schmerzlinderung hin, die bei der Verwendung der herkömmlichen Niederfrequenz-SCS bisher nicht dokumentiert wurden. Eine sorgfältige präoperative Patientenauswahl ist nach wie vor ein Schlüsselfaktor für den langfristigen Erfolg dieser SCS-Therapie.

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