Die tägliche Urin-Albumin-Ausscheidungsrate wurde mittels eines empfindlichen Radioimmunoassays bei acht Normalpersonen (durchschnittlicher Blutdruck 126/83 mm. Hg), vierzehn wegen gutartiger essentieller Hypertonie wirksam behandelten Patienten (durchschnittlicher Blutdruck 143/89 mm. Hg) und achtzehn unbehandelten oder unzureichend behandelten Patienten mit gutartiger essentieller Hypertonie (durchschnittlicher Blutdruck 182/ 112 mm. Hg) gemessen. Keiner der Patienten wies eine Albuminurie auf, die mit dem Albustix-Test bestimmt wurde. Die Albuminausscheidung war in der Gruppe der unzureichend behandelten Hypertoniker im Vergleich zum durchschnittlichen Normalwert von 8,5 mg pro 24 Stunden deutlich erhöht. Fünf Hypertoniker wiesen eine deutlich erhöhte Albuminausscheidungsrate auf (Mittelwert 87 mg pro 24 Stunden), während bei den übrigen dreizehn ein moderaterer, aber immer noch statistisch signifikanter Anstieg festgestellt wurde (Mittelwert 16,9 mg pro 24 Stunden). Die Ausscheidungsrate war bei den Patienten, die wirksam gegen Bluthochdruck behandelt wurden, normal (durchschnittlich 7,8 mg pro 24 Stunden). Da die tägliche Urinausscheidungsrate von 2-Mikroglobulin bei den Patienten normal war, was auf eine normale tubuläre Rückresorption von Eiweiß hinweist, wird gefolgert, dass die transglomeruläre Passage von Albumin bei gutartiger essentieller Hypertonie erhöht ist. Dieser Befund ist mit der Hypothese einer hypertensiven Extravasation von Plasmaproteinen mit anschließender Ablagerung in der Gefäßwand, d.h. mit dem Konzept der plasmatischen Vaskulose, vereinbar.

Articles

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.