Die etruskische Welt: Etrusker und Religion

ETRUSKANER & RELIGION
Die Etrusker glaubten, ihre Religion sei eine Offenbarungsreligion, die ihnen von den Göttern des Himmels, der Erde und der Unterwelt vermittelt wurde. Diese Kräfte sprachen zu den Sterblichen durch die Natur und ihre Ereignisse: den Flug der Vögel, den Klang des Donners, die Blitze und die Eingeweide geopferter Tiere.
Die vielen Arten, die Botschaften der Götter zu erfahren, brachten verschiedene Arten von Propheten hervor. Auguren lasen zum Beispiel den Flug der Vögel. Haruspices untersuchten die Lebern geopferter Schafe auf Zeichen göttlicher Missbilligung. Die Etrusker waren berühmt für die Art und Weise, wie sie diesen Ritus durchführten: Im Gegensatz zu ihren Zeitgenossen entfernten sie die Leber aus dem geschlachteten Tier, bevor sie es untersuchten. Nach der Weissagung wurden die Überreste des Tieres unter den Göttern, Priestern und Menschen aufgeteilt und verzehrt.
In etruskischen Heiligtümern häuften dankbare Gläubige Opfergaben auf Altären oder in besonderen Gruben an. Bei einer Opfergabe konnte es sich um ein Schmuckstück oder einen anderen wertvollen Besitz handeln, aber auch um eine besondere Art von Objekt, das für Votivzwecke hergestellt wurde. Bronze- oder Terrakottafiguren oder -modelle waren weit verbreitet: Darstellungen von Göttern oder Göttinnen, von Bittstellern, vielleicht auch von einem ersehnten Kind. Am gebräuchlichsten waren Terrakotta-Modelle der Körperteile, für die man Heilung suchte.
Die Etrusker kannten viele Arten von Göttern, von Natur- und Unterweltgeistern über unsichtbare Himmelsgötter bis zu Gottheiten, die menschliche Gestalt annahmen. Einige der etruskischen Götter, die in menschlicher Gestalt gesehen und dargestellt wurden, teilten sie mit Römern und Griechen.