Die Aktivierung einer autobiografischen Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis in der Kindheit kann unmittelbare und starke physiologische, psychologische und verhaltensbezogene Folgen haben. Das Zielverhalten war das Sprechen in der Öffentlichkeit, eine lebenswichtige Fähigkeit, vor der viele Menschen sozial ängstlich sind. In dieser Studie wurde den Versuchspersonen suggeriert, dass sie in ihrer frühen Kindheit eine positive Erfahrung mit dem Sprechen in der Öffentlichkeit gemacht hatten; anschließend dachten sie an diese echte Kindheitserinnerung und riefen Einzelheiten dazu ab. Im Vergleich zu einer Kontrollbedingung, in der eine andere Suggestion gemacht wurde, zeigten die Probanden der Behandlungsgruppe eine bessere Leistung beim Sprechen in der Öffentlichkeit im Trier Social Stress Test (TSST). Darüber hinaus spiegelten physiologische Messungen des Cortisolspiegels und eine Selbsteinschätzung der Ängstlichkeit (STAI-S) einen signifikant geringeren Anstieg der Ängstlichkeit vor und nach dem TSST in der Behandlungsgruppe wider als in der Kontrollgruppe. Die Aktivierung des autobiografischen Gedächtnisses für ein Ereignis erhöht die Zugänglichkeit dieses Gedächtnisses und wirkt sich folglich auf die Leistung bei damit verbundenen Verhaltensweisen aus.