Zielsetzung: Aneurysmen der hinteren Hirnschlagader (A. cerebri posterior, PCA) sind selten. Aufgrund ihrer geringen Inzidenz wurde bisher nur über 5 Serien mit mehr als 30 Patientenfällen berichtet. Die Behandlung von PCA-Aneurysmen ist aufgrund der hohen Häufigkeit von fusiformen Aneurysmen und der Nähe zu wichtigen neuroanatomischen Strukturen eine Herausforderung.

Methoden: Es wurden insgesamt 121 Patienten mit 135 PCA-Aneurysmen untersucht. Es wurden die klinischen und radiologischen Daten, die Behandlungsstrategien und die 1-Jahres-Ergebnisse analysiert. Patienten mit Riesenaneurysmen, assoziierten Aneurysmen und Aneurysmen an arteriovenösen Malformationen, die in die PCAs einmünden, wurden als komplexe Fälle betrachtet. Die Ergebnisse wurden in 3 Gruppen eingeteilt: gut (modifizierte Rankin-Skala, Score 0-1), mäßig (mRS-Score, 2-4) und schlecht (mRS-Score, 5-6).

Ergebnisse: Es gab 52 rupturierte (39 %) und 83 nicht rupturierte (61 %) PCA-Aneurysmen bei 121 Patienten, mit folgender Verteilung: P1 (n = 53), P1/2 (n = 39), P2 (n = 28) und P3 (n = 15). Die Inzidenz fusiformer PCA-Aneurysmen war hoch (24 %). Bei 63 Aneurysmen wurde eine mikrochirurgische und bei 19 Aneurysmen eine endovaskuläre Behandlung durchgeführt; 55 Aneurysmen wurden konservativ behandelt. Folgende Behandlungsergebnisse wurden erzielt: bei Patienten mit nicht rupturierten PCA-Aneurysmen, n = 19; 12 gute Ergebnisse, 63 %; 6 mäßig, 31 %; 1 schlecht, 1 %; bei Patienten mit rupturierten PCA-Aneurysmen, n = 27; 10 gut, 37 %; 9 mäßig, 33 %; 8 schlecht, 30 %; und bei Patienten mit komplexen neurovaskulären Erkrankungen und PCA-Aneurysmen, n = 96; 42 gut, 43 %; 40 mäßig, 42 %; 14 schlecht, 15 %.

Schlussfolgerungen: Aneurysmen der PCA sind selten und häufig mit anderen Gefäßerkrankungen verbunden. Mikrochirurgie und endovaskuläre Behandlung sind wirksam für den Verschluss von PCA-Aneurysmen. Der Erhalt oder die Rekonstruktion des Stammgefäßes ist entscheidend für ein günstiges Behandlungsergebnis.

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